Kesselsdorf:

1284 wird der Ort erstmals in einer Urkunde erwähnt. Besitzer waren im 14. Jahrhundert Frau Ilze von Panthenaw, Nikel von Zeisberg, Heinrich und Bernhard v. Wiltberg, welcher 1393 an Wilrich und Heinrich von Liebenthal 48 Malter Gerstenzins auf seinen 50 Huben zu Jauer verkauft. 1388 geht der Ort durch Kauf an Heinrich von Rechinberg. 1446 gehört ein Teil des Ortes dem Kloster Liebenthal. Im selben Jahr verkaufte Gotsche Schoff dem Christoph Rotinburg die Landvogtei auf Kesselsdorf, Heinichen und Wenig-Rackwitz auf Lebenszeit, worauf sie ans Kloster Liebenthal fallen soll. Die Brüder Hans und Sigismund von Lezenaw verpfändeten ihren Besitz für 10 Mark Zins an ihre Schwester Anna, die Nonne in Liebenthal ist. 1449 kaufte die Äbtissin vorgenannten Anteil für das Kloster. Weitere Besitzer um diese Zeit waren die Gebrüder Weyglos, Heinze, Peter und Hartung von Boraw in Kesselsdorf. Dieses Geschlecht saß lange Jahre in Kesselsdorf. 1510 verkaufte Christoph von Borau an Hans von Borau das Vorwerk Kesselsdorf mit seinen Gärtnern. Einem Georg von Borau hat, gemäß einer Urkunde vom 07.07.1650, das Obergut Kesselsdorf mit der „nassen Wiese“ und dem dritten Teil am Kirchlehn gehört. Nachfolger im Besitztum war seine Witwe Anna geb. Wiedebach. Nach deren Tode kaufte es Anna Winkler geb. Herfathin, deren Mann Ratssyndikus in Lauban war. 1657 war Besitzer J. Winkler auf Kesselsdorf ung Bürgermeister zu Lauban. Am 20. März 1686 kaufte das Kloster Liebenthal von Ehrenfried von Kyaw den Oberhof für 8.800 Reichstaler. 1718 besaß das Kloster in Kesselsdorf ein Wohnhaus und den halben Bierausschrot. Hänchen gehörte seit 1451 bis zur Auflösung dem Kloster Liebenthal als Klostergut.

(aus: Heimatbuch des Kreises Löwenberg in Schlesien)

 

Einwohnerzahl 1939: 846

 

 

Personenstandsregister:

Ev.:        Kirchengemeinde Kesselsdorf

            Kirchenbücher geführt seit 1742

            Gegenreformation: nach Sächsisch-Haugsdorf, Kreis Lauban (KB ab 1601),

            Siegersdorf, Kreis Bunzlau (KB ab 1635) und Gersdorf a. Qu., Kreis Bunzlau

            (KB ab 1660)

Kath.:      St. Nikolaus, gegr. ca. 1305

            Dek. Lähn

            Kirchenbücher geführt seit: Tf., Tr., Bg. 1703

Standesamt: Kesselsdorf

 

1937 waren folgende Kirchenbücher vorhanden:

Ev.:   Tf., Bg. 1742-1937            

       Tr. 1743-1937                       

       Kf. 1884-1937

       BA. 1846-1880 (lückenhaft), 1881-1937

Kath.: Tf. 1703-1755, 1766-1937

       Tr., Bg. 1703-1757, 1766-1937

 

davon Duplikate beim Amtsgericht Löwenberg:

Ev.:   Tf., Tr., Bg. 1796-1874       

Kath.: Tf., Tr., Bg. 1794-1874

 

Aktueller Bestand:

Bei der Deutschen Zentralstelle für Genealogie Leipzig:

Kath.: Tf. 1703-1757, 1766-1786

       Tr., Bg. 1703-1757

 

Im Diözesanarchiv Breslau (Archiwum Archidiecezjalne Wroclaw):

Kath.: Tf. 1703–1734, 1735–1757, 1766–1786

       Tf. 1703–1734, 1735–1757

       Bg. 1703–1734, 1735–1757

       Sign. 95

 

 

Jubelbuch:

A. Hünerasky

Zum 150jährigen Kirchenjubiläum der Gemeinde zu Kesselsdorf, Kreis Löwenberg i. Schl.

Bunzlau 1892

 

 

Artikel in den „Löwenberger Heimatgrüßen“