Dürrkunzendorf:

1388 besaß Iwan von Landskorn auf Alt-Jäschwitz eine Wiese zwischen Dürrkunzendorf und Giersdorf, die dessen Sohn Hans seiner Frau Elisabeth, Schwester des Heinrich v. Borwitz, im Jahr 1394 zum Leibgedinge verschrieb. 1453 war Christoph von Reder Besitzer von Dürrkunzendorf. 1466 besaß es ein Nickel v. Reder. 1480 erbte Barbara von Schleußer Dürrkunzendorf, Nachfolger wurde ihr Sohn Christoph, welcher 1486 den Ort an seinen Vetter Nickel Utmann veräußerte. 1549 gelobt Kaspar Kopitsch, auf seinem Gute Dürrkunzendorf den Salzschank abzustellen. Kopitsch war Besitzer von Hohlstein. Von nun an gehörte der Ort zur Herrschaft Hohlstein. Um 1627 war Graf von Promnitz Besitzer der Herrschaft. 1726 wird Frau Gräfin Sigunda Charlotte, verw. Gräfin v. Promnitz, geb. Gräfin v. Reder, als Verkäuferin der Dürrkunzendorfer Mühle genannt. Ihr folgte als Besitzer Karl Gustav Graf v. Reder, welcher am 13. Dezember 1738 seinen Besitz an seinen Sohn Erdmann Karl Graf v. Reder für 40.000 Taler überlässt. Im Juli 1782 starb Erdmann Kalr Graf v. Reder. Die Erben errrichteten am 17.10.1783 einen Vertrag, durch welchen die ungeteilte Herrschaft Hohlstein für 169.000 Taler in den gemeinschaftlichen Besitz der nachgelassenen sechs Söhne überging. Am 6. November 1786 haben fünf dieser gemeinschaftlichen Besitzer mit ihrem Bruder, dem Bunzlauer Königlichen Landrat und Landschafts-Direktor Karl Wilhelm Erdmann Graf v. Reder auf Kroischwitz einen Vertrag geschlossen, durch welchen dieser für 200.000 Taler alleiniger Eigentümer des Gesamtbesitzes wurde. Im Oktober 1795 verkaufte Karl Wilhelm Erdmann Graf v. Reder den Besitz im Tausch mit Stubendorf und Ottmuth im Kreise Oppeln für 300.000 Taler Kauf- und 400 Taler Schlüsselgeld an Jihann Friedrich Ludwig Erdmann Graf von Pückler. Derselbe hat die Herrschaft durch Vertrag vom Dezember 1798 an den Herzog Peter von Curland und Sagan für 315.000 Taler Kauf- und 4.000 Taler Schlüsselgeld veräußert. Am 3. Januar 1800 starb Herzog Peter von Durland, der die Herrschaft durch sein am 11. Februar 1800 veröffentlichtes Testament an seine zweite hinterlassene Tochter Marie Louise Pauline Prinzessin von Sagan vererbte, die sich am 26. April 1800 mit dem Erbprinzen Anton von Hohenzollern-Hechingen vermählte. Nach dem Ableben der letzten Besitzerin erbte aufgrund des am 17. November 1845 geöffneten Testaments der regierende Fürst Friedrich Wilhelm Constantin von Hohenzollern-Hechingen, der Sohn der Verstorbenen, die Herrschaft Hohlstein. Dieser Fürst, sowie auch der Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen entsagten am 7. Dezember 1849 der Regierung, worauf ihre Länder an die Krone Preußen fielen. Fürst Constantin verlegte seinen Wohnsitz nach Löwenberg, wo er am 3. September 1869 starb. Sein gesamter Familienbesitz, darunter auch die Herrschaft Hohlstein mit den Orten Dürrkunzendorf, Gehnsdorf, Giersdorf, Hohlstein und Seitendorf und Neuen, ging nunmehr in das Eigentum der Linie Hohenzollern-Sigmaringen, und zwar zunächst in den Besitz des Fürsten Karl Anton über, der, als Folge des Aussterbens der Linie Hohenzollern-Hechingen, den Titel „Fürst zu Hohenzollern“, mit dem Prädikat „Königliche Hoheit“ annahm. ...

(aus: Heimatbuch des Kreises Löwenberg in Schlesien)

 

Einwohnerzahl 1939: 311

 

 

Personenstandsregister:

Ev.:        Kirchengemeinde Groß-Walditz   

Kath.:      Kirchengemeinde Alt Warthau

Standesamt: Groß-Walditz

 

 

Artikel in den „Löwenberger Heimatgrüßen“